Der Birnbaum muss bleiben 21. Februar 201522. Februar 2015 | André Rund 30 Menschen folgten am Samstag, den 14.2.15 dem Aufruf der grünen Kreistagsfraktion, sich unter dem Birnbaum einzufinden, der an der Kreuzung der Kreisstraße FÜ 7 mit der Verbindungsstraße Tuchenbach-Retzelfembach steht. Diesen Baum gab es schon, als hier noch Pferdefuhrwerke unterwegs waren. Er ist ein Naturdenkmal und erinnert an die Zeit, als die Gemeinden vor 150 Jahren auf ihren Allmenden Obstbäume pflanzten, die sie gemeinschaftlich nutzten. An der Kreuzung passieren heutzutage immer wieder Unfälle. Ursache hierfür kann die schlechte Sicht nicht sein. Denn vorhandene Hecken wurden radikal zurückgestutzt oder entfernt. Wahrscheinlicher ist, dass die Autofahrer auf der Kreisstraße das Tempolimit von 60 km/h nicht beachten, oder dass sie auf der Verbindungsstraße das Stoppschild übersehen. Das Straßenbauamt Nürnberg kam jedenfalls zu der Ansicht, dass neue Schilder keine weitere Sicherheit bringen und daher gebaut werden muss. Der zunächst favorisierte Kreisverkehr kam aber aus finanzieller Sicht nicht in Frage. Nun sollen tropfenförmige Querungshilfen eingebaut werden (Kosten: 250 000 Euro), und weil dabei der Birnbaum nicht zu Schaden kommen darf, muss die Straße zur anderen Seite erweitert werden (zusätzlich 210 000 Euro). Nicht nötig, meinen die Kreisgrünen im Einvernehmen mit dem Bund Naturschutz. Es sollte genügen, die Kreuzung mit anderen Mitteln abzusichern. Als Ideen wurden genannt: Die Grünen Kreisräte Marianne Schwämmlein, Wolfram Schaa und Heidi Deffner (v.l.n.r.) informieren sich vor Ort über die Problematik. – Ein fest installiertes Radarmessgerät – Vorfahrt für den Radweg parallel zur Kreisstraße; damit verbunden eine deutliche Abmarkierung sowie „Rüttelstreifen“, um die Autofahrer aufmerksam zu machen. – Ein noch deutlicherer Hinweis auf die gefährliche Kreuzung auf beiden Straßen einschließlich eines Überholverbotes . . Im Bauausschuss des Kreistages beantragten die Grünen daher eine Verschiebung der Baumaßnahme, bis sämtliche Alternativen geprüft wurden. Dem stimmte die Mehrheit zu. Bleibt zu hoffen, dass es am Ende viele Gewinner geben wird: den Birnbaum, den Steuerzahler und die Verkehrsteilnehmer. Heidi Deffner, Kreisrätin