„Augen zumachen hilft nicht!“ – digitale Kreisversammlung Februar 2021 17. Februar 202117. Februar 2021 | Autor: Kreisverband Kein Politischer Aschermittwoch in Präsenz und daher mit Zeit für uns: Max Deisenhofer, MdL Diskussionsbedarf gab es zur Genüge: Bei einer KV unter dem Titel „Schule, Corona und jetzt?“ auch kein Wunder. Auf alle Fragen zur aktuellen Lage und zu grünen Positionen hatte unser Gast Max Deisenhofer, MdL, die passsende Antwort, seines Zeichens bildungspolitischer Sprecher der Landtagsfraktion und gelernter Lehrer. Was war, was ist und was kommen muss: Die Corona-Pandemie hat Probleme im Bildungswesen schonungslos offen gelegt. Darüber täusche eine bayerische Selbstzufriedenheit nicht mehr vollends hinweg, so Max. Natürlich sind seit dem letzten Jahr besonders die Fragen bezüglich der Digitalisierung an den Schulen in den Vordergrund gerückt. Hier besteht viel Nachholbedarf: Die so gepriesene Lernplattform mebis kämpft immer noch mit Stabilitätsproblemen, die Verteilung von Endgeräten muss schneller vorankommen, der Digitalpakt Schule versteckt Digitalisierungshilfen hinter einer Mauer an Bürokratie. Für Max Deisenhofer und uns Grüne steht fest: Augen zumachen hilft nicht – man muss die Digitalisierung an den Schulen angehen! Mit unseren Bausteinen für eine digitale Bildung (s. Grafik) wollen wir Schüler*innen möglichst früh dazu befähigen, sich kompetent-aufgeklärt-souverän-reflektiert im digitalen Raum zu bewegen. Dazu gehört auch Sensibilisierung für Aspekte wie Medienkonsum, Fake News oder cyber mobbing als Ergänzung zu analogen Kompetenzen. Nach diesem kursorischen Überblick hieß es nun: Ring frei für die Diskussion! Die war durch die Vielzahl an engagierten Mitgliedern – ob als Eltern, Lehrer*innen oder Abgeordnete (Barbara Fuchs und Uwe Kekeritz) auch sehr vielseitig. Ein zentraler Punkt waren die enormen Unterschiede zwischen einzelnen Schulen und Schulformen. Um hier die passenden Antworten im Hinblick auf Corona und Digitalisierung zu finden, bräuchte es vor allem kreative Lösungen an den Schulen vor Ort. Da bereits jetzt dort vielfach daran gearbeitet werde und Lehrkräfte wie Eltern einiges geleistet haben, müsse der Freistaat endlich einen sicheren Schulbetrieb ermöglichen durch die kostenlose Verteilung von Masken (FFP2+medizinische) sowie eine ausformulierte Schnellteststrategie. Während z.B. Lehramtsstudierende bei der Entlastung von Lehrer*innen helfen könnten, sei die von MP Söder beschlossene Streichung von Ferien eine Schnapsidee, die alle Beteiligten strapaziere. Besonderes Augenmerk müsse zuallererst auf den jüngsten Kindern liegen, allerdings auch auf Übergangsklassen. So werde etwa im Moment der Schritt von der Mittelschule in den Beruf durch den mangelnden Kontakt mit Unternehmen in der allgemeinen Pandemielage erschwert. Insgesamt müsse die Chance bewahrt werden, dass jedes Kind durch Digitalisierung an Kompetenzen gewinnt, unabhängig von finanziellen Möglichkeiten bei der Beschaffung von Geräten. Am Ende bleibt vor allem Folgendes hängen: Die Zukunft unserer Bildung und der Digitalisierung muss endlich aktiv angegangen werden, das führt uns die Pandemie radikal vor Augen. Dabei kommt es nicht nur auf staatliche Geldspritzen an, sondern was wir vor Ort aus unseren Möglichkeiten und im Rahmen der Lehrpläne machen. Vernetzung ist ein wichtiges Stichwort, nicht nur im digitalen Kontext, sondern auch im Sinne von praxisnahem Austausch von Know-How. Damit wir sowohl diese Pandemie an den Schulen erfolgreich überstehen als auch langfristige Pläne und Visionen für den digitalen Unterricht der Zukunft schaffen.